Dienstag, 11. November 2014

Mein erster Post

Seit Wochen, ach was, seit Monaten, habe ich diesen Blog. Ich plane, in ihm zu schreiben. Ich nehme mir vor, mir Texte auszudenken, die jeden Leser vom Hocker hauen. In meinen Büchern kann ich das ja. Zumindest manchmal, wenn ich einen guten Tag habe, die Muse mir lächelt und der Leser in der richtigen Stimmung dafür ist. Ein Blog ... der müsste noch viel besser werden. Ich weiß es genau.

Meine Freundinnen haben gesagt, ich soll es tun. Ich habe gesagt, ich will es tun. Früher habe ich viel gebloggt, aber da ging es um mein Privatleben. Liebe, Sex, Verlassenwerden und der ganze Klimbim. Ich hatte viele Follower, die sich mit mir gefreut haben, als ich endlich mein Happy End fand. Eine Zeitlang habe ich überlegt, ob ich diesen privaten Blog einfach fortsetzen möchte. Aber ... nein. Da standen teilweise sehr, sehr private Dinge über mich. Und auch, wenn ich es liebe, über Sex und Co zu schreiben, besonders über die uralte Frage, warum zwei Leute Sex haben (Liebe ... hah!) oder sich gegenseitig hauen (BDSM macht mir besonders viel Spaß) ... Nein. Das sind Bücher. Geschichten, die ich mir mehr oder minder ausgedacht habe und wo sich jeder selbst ausmalen kann, bis zu welchem Punkt sie durch reale Ereignisse inspiriert sind.

Warum sagen meine Freundinnen, dass ich bloggen soll?

Es sind Freundinnen, die wie ich total gern schreiben. Anders als ich haben sie noch keine Bücher bei Verlagen untergebracht, nur Kurzgeschichten - aber es sind tolle Mädels und ich bin sicher, dass sie es früher oder später schaffen werden. Eher früher. Sie sind talentiert, begeistert und ich glaube, dass sie es viel schneller ganz nach oben schaffen als ich, sie sind nämlich viel besser.

Sie sagen: Jana, es gibt viele Menschen, die davon träumen, Bücher zu schreiben. Autorin zu sein. Ihren alten Job hinzuschmeißen, egal, ob es Sicherheit bietet oder nicht, Und ich, Jana Feuerbach, ich habe diesen Traum verwirklicht. Ich bin jetzt selbstständig und schreibe Bücher. Den ganzen Tag. Ich habe noch eine Hintertür, durch die ich in meinen alten Job zurückkönnte, wenn alle Stricke reißen - aber ich hasse es, zu scheitern.

Und davon, was es bedeutet, so eine Hungertuch-Autorin zu sein, die sich ihre Drinks von ihren Freundinnen schnorrt und im Gegenzug dafür ihre Texte Korrektur liest, ähm, zermessert, davon soll dieser Blog handeln. Bisher habe ich mich nicht rangetraut. Vielleicht war es mir zu peinlich, dass ich noch gar kein Geld verdient habe, nachdem es mir im alten Job finanziell richtig gut ging. Aber ... Irgendwann muss man anfangen. Hier. Jetzt. Heute. Es kann sich nur noch um Jahre handeln, bis ich erfolgreich genug bin für die eigene Villa in einem schönen Bezirk von Hamburg. Jedenfalls kann ich davon träumen.

So. Der erste Beitrag ist geschrieben. Total konfus und verwirrend. Es erinnert mich an die Vorarbeiten zu einem Roman, da steigt auch nie jemand außer mir durch. Wenn du ein Schreiberling bist, der sich hierher verirrt hat, weil er davon träumt, eines Tages so erfolgreich wie die große Jana Feuerbach zu werden (soll heißen, kein Geld mehr für alkoholfreie Cocktails zu haben), dann ... wirst du hier hoffentlich jede Menge toller Tipps dafür finden, wie man mit wenig bis gar keinem Geld zurechtkommt. Das ist es nämlich, was schriftstellerische Selbstständigkeit am Anfang bedeutet. Und wenn du ein Leser bist, dem ein Text von mir gut genug gefallen hat, um sich hierhin zu verirren (ich kann es mir kaum vorstellen, ich bin immer so selbstkritisch) - Herzlich willkommen bei Jana Feuerbach, der besten, hübschesten und großartigsten Schriftstellerin in Deutschland. Ähem. Nein, das klingt doof und entspricht vor allem nicht der Realität. Für hübsch bin ich viel zu dick und ich kriege auch schon Falten. Außerdem sind meine Bücher bloß Glückstreffer, die zufällig so werden, dass sie einigen Leuten gefallen, das kann ich mir nicht auf meine Kappe schreiben. Wenn die Texte wirklich gut werden, sitze ich ohnehin nur daneben, sehe meinen Fingern beim Schreiben zu und schmiere meine Unterarme hinterher mit Voltaren ein. Wie also soll ich mich nennen? Geschichtenerzählerin? Herzlich willkommen bei Jana Feuerbach, Geschichtenerzählerin in Ausbildung. Klingt das besser?

Irgendwie schon.

Also dann. Aus dem Leben einer Geschichtenerzählerin. Herzlich willkommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen